Osteochondrose: 5 Hauptanzeichen und wirksame Behandlungen

Osteochondrose

Osteochondrose kann eine der Ursachen für Rückenschmerzen sein – und das nicht nur bei älteren Menschen. Auch bei Jugendlichen kann eine Osteochondrose aufgrund einer bewegungsarmen Lebensweise und des häufigen Sitzens vor dem Computer auftreten. Worum handelt es sich also, wie erkennt man sie und vor allem, wie kann man sie behandeln? Alles zum Thema „Osteochondrose“ erfahren Sie in unserem Artikel.

Was ist Osteochondrose?

Osteochondrose ist eine Erkrankung des Bewegungsapparats, die durch degenerative Veränderungen des Knochen- und Knorpelgewebes gekennzeichnet ist. Die Osteochondrose kann alle Gelenke des menschlichen Körpers betreffen, häufig ist jedoch die Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule betroffen und kann zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führen.

Was ist der Unterschied zwischen Rückenweh  und einer Osteochondrose?

Rückenschmerzen sind ein Symptom, das durch eine Vielzahl von Ursachen verursacht werden kann, einschließlich Überanstrengung der Muskeln oder Bänder, Verletzungen oder Entzündungen der Wirbelsäule oder der umgebenden Gewebe. Osteochondrose hingegen ist eine spezifische Erkrankung der Wirbelsäule, bei der sich Knorpelgewebe und Knochen im Wirbelbereich verändern und abbauen. Diese Veränderungen können Schmerzen und Steifheit verursachen sowie zu einem erhöhten Risiko für Bandscheibenvorfälle und andere Wirbelsäulenprobleme führen.

In welchem Alter treten Osteochondrosen auf?

Schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung betrifft die Erkrankung der Osteochondrose. Laut Dr. Gründler, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, kann eine Osteochondrose Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreffen. Sie können also in jedem Alter auftreten, sind aber häufiger bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsschub sowie bei älteren Erwachsenen.

Bei Kindern und Jugendlichen treten Osteochondrosen oft im Bereich der Wachstumsfugen auf, dort wo Knochen und Knorpelgewebe zusammenkommen. Diese Wachstumsfugen sind anfälliger für Verletzungen und Belastungen, die zu einer Osteochondrose führen kann.

Bei älteren Erwachsenen tritt die Erkrankung häufiger aufgrund von Verschleißerscheinungen auf, die im Laufe des Lebens durch Belastungen und Alterungsprozesse in der Wirbelsäule entstehen können.

Was sind die Anzeichen einer Osteochondrose?

Die Anzeichen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Dennoch lassen sich die häufigsten Symptome einer Osteochondrose erkennen, die ein Grund für einen Arztbesuch sein können.

Anzeichen №1: Schmerzen

Schmerzen sind das erste Warnzeichen und das häufigste Symptom der Osteochondrose. Sie können im Rücken, in den Schultern, den Knien oder anderen Gelenken auftreten. Schmerzen können aber auch an bestimmten Stellen lokalisieren, z. B. an der Hals- und Lendenwirbelsäule. Sie können bei Bewegung oder längerem Sitzen in einer Position zunehmen und in ihrer Intensität von wiederkehrend, anhaltend bis akut variieren.

Anzeichen №2: Bewegungseinschränkung und Steifheit

Osteochondrose kann eine Bewegungssteifigkeit verursachen, die sich vor allem nach langen Ruhephasen bemerkbar macht (z. B. morgens oder nach langen Liegezeiten). Darüber hinaus ist die Osteochondrose durch Bewegungseinschränkungen gekennzeichnet, insbesondere im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule. Es kann schmerzhaft sein, den Kopf zu drehen oder zu heben, und auch die Kopf- und Nackenbewegungen können starke Schmerzen verursachen.

Anzeichen №3: Kopfschmerzen und Schwindelgefühl

Osteochondrose in der Halswirbelsäule kann Kopfschmerzen und Schwindelgefühle verursachen. Die Halswirbelsäule ist eng mit Nerven, Blutgefäßen und Muskeln verbunden, die das Gehirn und das Innenohr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Wenn die Wirbel in diesem Bereich degenerieren und sich verändern, können sie Druck auf diese Nerven, Blutgefäße und Muskeln ausüben, was zu einer verminderten Blut- und Sauerstoffversorgung führt. Dies kann sich in Kopfschmerzen und Schwindel äußern. Die Schmerzen können auch von einer Steifheit oder einem Druckgefühl im Nacken oder Kopf begleitet sein.

Hinweis: Ein häufiges Anzeichen für eine Osteochondrose der Halswirbelsäule sind Schmerzen und Ohrgeräusche sowie Druck in den Augen und an den Schläfen.

Anzeichen №4: Eingeschränkte Atmung

Osteochondrose des Brustkorbs kann zu Atembeschwerden führen. Wenn die Wirbel im Brustwandbereich degenerieren und sich verändern, können sie Druck auf die Nerven und Muskeln ausüben, die die Atmung kontrollieren, was zu Atemproblemen führt. Atembeschwerden können sich auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Ausmaß äußern:

· Kurzatmigkeit
· Engegefühl in der Brust
· abnormale Atemmuster (schnell oder schwer)
· Schmerzen beim tiefen Einatmen
· beeinträchtigte Atmung im Liegen

Anzeichen №5: Schwäche und Taubheitsgefühl

Schwäche und Taubheitsgefühle können Anzeichen einer fortgeschrittenen Osteochondrose sein. Wenn die Nervenkompression durch die Wirbelsäulenveränderungen stark genug ist, können Schwäche, Taubheit, Kribbeln und sogar Lähmungen in den betroffenen Körperbereichen auftreten. Taubheit und Schwäche können in verschiedenen Körperteilen auftreten: So kann die HWS-Osteochondrose Schwäche in den Armen und Händen verursachen, während die LWS-Osteochondrose zu Schwäche in den Beinen und Füßen führen kann.

Weitere Symptome können sein:

· Schwellung
· Schmerzempfindlichkeit
· Gelenkknacken
· Blockierung des Gelenks
· Gelenkschwäche
· Steifheit der Gelenke
· Unfähigkeit, die betroffene Gliedmaße vollständig zu strecken

Eine frühzeitige Diagnose von Osteochondrose ist wichtig, um weitere Schäden zu vermeiden und die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Eine Diagnose kann in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und eine Röntgenaufnahme gestellt werden.

Was  sind die Behandlungsmethoden?

Das wichtigste Ziel bei der Behandlung der Osteochondrose ist es, die Schmerzen zu lindern, die Mobilität der Gelenke wiederherzustellen und das allgemeine Wohlbefinden wiederherzustellen. Die Behandlungsmethoden hängen jedoch direkt vom Schweregrad der Osteochondrose und dem betroffenen Bereich ab. Zu den häufigsten Behandlungen gehören:

Körperliche Übungen zur Muskelstärkung

Durch die Stärkung der Muskeln wird die Wirbelsäule zusätzlich gestützt, was die Haltung verbessert und die Bandscheiben und Wirbelkörper entlastet.

Die geeignetsten Sportarten sind:
· Schwimmen
· Nordic Walking
· Yoga und Pilates sowie Dehnungs- und Beweglichkeitsübungen

Vorsicht!
Bei Osteochondrose müssen Sportarten vermieden werden, die starke Verspannungen im Rücken verursachen oder zu einer übermäßigen Kontraktion der Wirbelsäule führen. Über gefährliche Sportarten und schädliche Übungen haben wir hier bereits gesprochen.

Gute Körperhaltung und häufige Stretching-Pausen

Unser Rücken und unsere Schultern leiden oft unter einem Bewegungsmangel während des Tages. Langes Sitzen vor dem Computer führt zu Rückenschmerzen. Wir raten zu kleinen Pausen, um sich während des Tages aufzuwärmen. Das hilft, die richtige Haltung beizubehalten und die Muskeln zu kräftigen.

Eine gesunde, vitaminreiche Ernährung

Eine Forschergruppe unter der Leitung von Dr. Wolfgang Feil betont die große Bedeutung der Ernährung bei der Behandlung von Osteochondrose. Sie raten, auf Weizen zu verzichten, viele frische Gewürze und Kräuter zu essen und mindestens zweimal pro Woche Fisch zu verzehren. Außerdem wird den Vitaminen und Mineralstoffen besondere Bedeutung zugeschrieben, die für die Wiederherstellung der Wirbelsäule und die Verbesserung des Knochenstoffwechsels benötigt werden.
Dazu gehören:

· Chondroitin und Glucosamin
· Kollagen
· Vitamin K2, Vitamin D
· Kalzium

Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke enthalten unter anderem Kombinationen aus Glucosamin und Chondroitin. Diese Inhaltsstoffe können dazu beitragen, den Knorpel im Körper zu erhalten und die Gelenkgesundheit zu unterstützen. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind für die Knochengesundheit wichtig und neben Calcium, Magnesium, Vitamin D3 und Vitamin K1 ebenso in kombinierten Nahrungsergänzungsmitteln in der Apotheke erhältlich. Calcium als Direktgranulat lässt sich ohne Wasser einnehmen und kann schnell vom Körper aufgenommen werden.

Verschiedene Therapien

Viele Patienten mit Osteochondrose verbessern ihren Zustand auch durch verschiedene Therapieansätze. Die üblichsten sind Physiotherapie und Chiropraktik. Ein Chiropraktiker kann den betroffenen Wirbeln durch gezielte Manipulation an der Wirbelsäule helfen, in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren. Auch die Osteopathie kann ein Behandlungsmittel bei der Osteochondrose sein. Ein Osteopath kann durch sanfte Manipulationen des Körpers die Mobilität und Flexibilität verbessern und Schmerzen lindern.

Chirurgische Behandlung

Im fortgeschrittenen Stadium der Osteochondrose können starke Schmerzen die Lebensqualität des Patienten stark beeinträchtigen. In diesen Fällen kann der Arzt eine chirurgische Behandlung empfehlen. Chirurgische Eingriffe führen in der Regel zu einer schnellen Schmerzlinderung.

Vorbeugung ist immer besser

In milden Fällen können Schmerzmedikamente oder Physiotherapie helfen, während in schwereren Fällen eine Operation erforderlich sein kann. Es gibt aber auch präventive Maßnahmen, die das Risiko von Osteochondrose verringern. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine gute Körperhaltung. So wird die Belastung der Wirbelsäule reduziert und das Risiko von Verschleißerscheinungen verringert.

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