Die Menschen im Norden brauchen Alternativen zu natürlichen Endorphinen, denn in den Wintermonaten ist Sonne Mangelware. Um die Stimmung während des langen Winters zu verbessern gehen sie einfach baden. Eisbaden! Und sie schwören darauf.
Stress ade
Fühlen sich die Menschen im Norden im Winter gestresst, brauchen sie kein Boxtraining zur Impulskontrolle. Sie gehen einfach baden. Im eiskalten Wasser. Und sie geben an, sich danach garantiert besser zu fühlen. Aber was macht das eiskalte Wasser wirklich mit unserem Körper? Und kann man es trainieren, die Angst vor dem Sprung ins Eiswasser zu überwinden? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht und Erstaunliches herausgefunden.
Eisbaden bringt mehr Freude ins Leben
Das Eintauchen ins kalte Wasser ist sowohl eine geistige als auch körperliche Anstrengung. Aber eine wachsende Zahl von Kaltwasserschwimmern schwört auf die mentalen und körperlichen Vorteile. Denn der Schock des kalten Wassers setzt den „Kampf-oder-Flucht“-Instinkt des Körpers in Gang. Dadurch werden Stresshormone ausgeschüttet, die den Körper anschließend entspannen. Eisbaden kann auch bei Depressionen hilfreich sein. Es verbessert die Stimmung, belebt die Sinne und bekämpft den Winterblues. Stürzt man sich erst ins kalte Wasser und dann in eine heiße Sauna, gibt einem das Energie und einen enormen Endorphin-Kick.
Eisbäder zur Regeneration nach dem Sport
Nach dem Training reduziert das kalte Bad Entzündungen und verbessert die Genesung. Die Blutgefäße ziehen sich dabei zuerst zusammen und nach dem Bad weiten sie sich wieder. Dadurch werden Stoffwechselabfälle nach dem Training weggespült. Der Körper wird mit dem Bad verschiedenen Belastungen und Reizen ausgesetzt und damit widerstandsfähiger. Eisbäder, und anschließende Massagen, reduzieren auch Muskelkater.
Was passiert mit dem Körper im Eiswasser?
Taucht man in kaltes Wasser ein, spüren die Kälterezeptoren, nahe der Hautoberfläche, dass die Haut schnell abgekühlt wird. Dadurch kommt es erst zu einem Keuchen, gefolgt von einer schnellen, unkontrollierten Atmung. Gleichzeitig steigen Herzfrequenz und Blutdruck an. Dieser Vorgang ist auch als Kälteschockreaktion bekannt. Geht man dem Eisbaden regelmäßig nach, härtet man nicht nur den Körper ab, sondern stärkt auch das Immunsystem.
Langsam oder doch lieber schnell?
Wichtig ist, immer langsam ins kalte Wasser einzutauchen. Der Vorteil besteht darin, dass die Spitze der Kälteschockreaktion schon abgeklungen ist, bevor man ganz eintaucht. Ist man an das Eisbaden gewöhnt, wird der Kälteschock geringer und man kann mitunter auch etwas schneller ins Wasser eintauchen.
Veränderungen im Körper
Muskeln und Nerven beginnen im Eiswasser zu kühlen. Das führt zu einem Verlust von Kraft und Koordination. Gerade die Arme sind anfällig für Abkühlung. Durch wiederholtes Eintauchen ins Eiswasser kann man die Kälteschockreaktion des Körpers verringern. Man hyperventiliert weniger und kann früher mit dem Schwimmen beginnen, weil man die Atmung gut kontrollieren kann. Das kalte Wasser regt auch die Durchblutung an und die Haut wird straffer. Zudem können Giftstoffe besser abtransportiert werden.